Numismatik - Gegossene Goldbarren

Goldbarren ermöglichen Anlegern den Erwerb von Edelmetallen zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Denn im Gegensatz zu reinen Anlagemünzen verfügen die meisten Barren über ein deutlich höheres Feingewicht sowie relativ geringe Herstellungskosten. Bei den meisten Anbietern werden hierzu Stückelungen bis 100 Gramm in Feingold gestanzt und erst darüber hinaus gegossen.

Aufgrund dieser Eigenschaften sowie der hohen Stückzahl erzielen Goldbarren für gewöhnlich keine Sammlerpreise. In Einzelfällen entsteht aufgrund der Ästhetik, des knappen Angebots und der Tradition eines Herstellers ein spezieller Sammlermarkt. Dies gilt insbesondere für die gegossenen Goldbarren von Rothschild, Johnson Matthey und Engelhard mit einem Feingewichte von bis zu 100 Gramm.

Aufgrund der großen Beliebtheit gehen wir in diesem Beitrag detailliert auf die Rothschild Barren ein.

Die Gesellschaft wurde 1809 von Nathan Mayer Rothschild gegründet, 27 Jahre später in N.M. Rothschild & Sons umbenannt und gehörte seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu den führenden Edelmetallhändlern der Bank von England.  Auch im täglichen Goldfixing war die Gesellschaft von großer Bedeutung.  Seit „Rothschild“ in 2004 seinen Rückzug aus dem Goldmarkt ankündigte ist die Sammlernachfrage, nach den teils ohnehin selten anzutreffenden Goldbarren, stark gestiegen.

Die gegossenen Barren aus dem Hause Rothschild umfassten die Feingewichte von 10, 50, 100 und 1.000 Gramm sowie 5 und 10 Tola Feingold. Der 10 Gramm Goldbarren ist sehr selten und wird mit hohem Aufschlag, welcher ein Vielfaches des Materialwerts beträgt, gehandelt. Die anderen Gussbarren verfügen in der Regel über ein Aufgeld von 5 bis 20 Prozent. Insbesondere bei den 100 Gramm Barren sind vereinzelt Zusatzstempel (Samuel Montagu, Mocatta & Goldsmid) angebracht, welche den Aufpreis nochmals geringfügig erhöhen.

Offizielle Präge- bzw. Herstellungszahlen wurden nicht veröffentlicht, so dass dieses Sammelgebiet eine besondere Herausforderung darstellt.  Zudem unterscheiden sich die gegossenen Barren bereits herstellungsbedingt in Nuancen voneinander (z.B. Position des Stempels, vorhandene bzw. nicht vorhandene Feingewichtsangabe). Die genannten Aspekte stellen nur eine kleine Auswahl der optisch und haptisch reizvollen Gattung dar.

Aufgrund der häufig schwer erhältlichen Informationen ist dieses Sammelgebiet nur eingeschränkt zu empfehlen. Dies gilt insbesondere für Goldbarren die mit (hohen) Aufschlägen gehandelt werden. Denn aufgrund der bestehenden Marktenge sind diese Stücke teils erheblichen Wertschwankungen unterworfen. Eine Herstellerauswahl für gegossene Barren finden Sie nachfolgend.

Rothschild Argor Valcambi Degussa
Engelhard Heraeus Schoene Perth Mint
Umicore
Johnson Matthey
A. Bugenhat PAMP